Im letzten Blogartikel habe ich bereits angedeutet, dass es sich lohnt, sich die Verteilung nach Ländern und Sektoren einzelner ETFs genauer anzusehen. Heute möchte ich eine alternative Aufteilung vorstellen, die Europa im Vergleich zum MSCI World deutlich mehr Gewicht beimisst und zudem die USA breiter auf verschiedene Unternehmen und Sektoren verteilt.
Die Zahlen bzgl. Unternehmen und prozentualer Verteilung schwanken und wurden in diesem Artikel zuletzt am 09.10.2025 aktualisiert.
Grundlage: MSCI World + Emerging Markets
Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass grundsätzlich nichts gegen den MSCI World Index und einen ETF darauf spricht, ich persönlich aber einen zu zu starken Fokus auf US-Firmen nicht immer gut finde. Wobei diese i.d.R. weltweit agieren und somit auch in Ländern Umsätze erwirtschaften, die nicht dem Firmensitz entsprechen.
Nehmen wir als Beispiel wieder eine 70:30 Aufteilung als Basis für die weitere Unterteilung, die wir anschließend ändern:
– 70% MSCI World -> ca. 45-50% USA
– 30% MSCI Emerging Markets -> ca. 10% China
A) Alternative Aufteilung
Eine alternative Aufteilung ist nun z.B. die Nutzung eines reinen Indexes für die in den USA gelisteten Unternehmen und einen für Europa. Die Emerging Markets bleiben gleich. Diese beispielhafte Verteilung von 35:35:30 kann natürlich beliebig geändert werden:
1) 35% STOXX Europe 600 – Europa
2) 35% S&P 500 – USA
3) 30% MSCI Emerging Markets
zu 1) Der Stoxx Europe 600 beinhaltet die 600 größten und mittleren Unternehmen aus 17 europäischen Ländern und verschiedenen Branchen. Zu den größten Länderbeteiligungen zählen Großbritannien mit 23,2%, Frankreich (16,5%), Deutschland (14,4%), Schweiz (13,7%), Niederlande (6,9%), Italien (5,4%), Spanien (5,3%), Schweden (4,8%), und Dänemark mit 3,0%.
zu 2) Der Standard & Poor’s 500 – kurz S&P 500 – umfasst als Aktienindex Aktien der 500 größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen.
zu 3) Bei den Schwellenländern ändern wir nichts und behalten den ursprünglichen MSCI Emerging Markets bei.
Zu den Änderungen:
Wie ihr sehen könnt, wurde der Anteil an US-amerikanischen Unternehmen/Aktien von knapp 50% auf 35% verringert.
Anstelle von 23 Industrieländern im MSCI-World haben wir nun leider „nur“ 18 Länder (17 in Europa plus USA). Es fehlen zudem Kanada und Japan die mit 3 bzw. 5% einen Anteil im MSCI-World vertreten, der relevant ist.
Anstelle von ca. 1.600 (Zahl schwankend) setzen wir insgesamt nur auf 1.100 Unternehmen.
Es müssen nun 3 statt bisher 2 ETFs zum jeweiligen Index bespart werden. Dies sollte im Hinblick auf die Kosten (Ordergebühren, ETF-Kostenquote, Mindestsparrate) berücksichtigt werden. Wobei die Kostenquote vernachlässigt werden kann, denn ETFs auf den S&P 500 sind recht günstig und liegen und liegen je nach Anbieter schon zwischen 0,05% und 0,15% p.a..
Für den STOXX Europa 600 zwischen 0,10% und 0,20%. Im Vergleich beträgt die Kostenquote bei günstigen MSCI World ungefähr die selbe TER (0,06%-0.50% p.a.).
B) MSCI World ex USA
Seit wenigen Jahren existiert auch ein „MSCI World ex USA“, der die Wertentwicklung von Unternehmen aus 22 Industrieländern weltweit abbildet. Jedoch ohne die USA. Dadurch ist ebenfalls eine Aufteilung ähnlich der oben beschriebenen Variante möglich die die dort fehlenden Länder wieder beinhaltet. Allerdings dadurch mit einer etwas schwächeren Europa-Verteilung:
1) 35% MSCI World ex USA
2) 35% S&P 500 – USA
3) 30% MSCI Emerging Markets
C) Variante A + Nikkei 225 ?
Es gibt sicher noch zahlreiche weitere Kombinationsmöglichkeiten und Aufteilungen. Eine davon möchte ich noch kurz erwähnen, den Nikkei 225.
Ersetzt man den MSCI World, so gehen zwangsweise einige Länder verloren, darunter z.B. in der Variante A Japan, was einen Anteil von 5% am Index selbst ausmacht. (Bei einer 70:30 Investition in den MSCI World und die Emerging Markets – wie eingangs festgelegt – fehlen uns daher ca. 4,2%)
Nimmt man den Nikkei 225 dazu, der die 225 größten börsennotierten Unternehmen Japans repräsentiert, könnte man diese Lücke füllen und hat zudem eine breitere Streuung der japanischen Unternehmen. Um bei der obigen Verteilung aus A zu bleiben, kann etwa der MSCI Emerging Markets im Gegenzug leicht verringert werden:
– STOXX Europe 600 mit 35%
– S&P 500 mit 35%
– Nikkei 225 mit 5%
– MSCI Emerging Markets mit 20%
Euch sind sehr wahrscheinlich viele der Unternehmen bekannt, die im japanischen Index vertreten sind. Zu den größten zählen z.B. Sony, Toyota, Honda, Nintendo, Bridgestone (Reifen), SoftBank (Technologie/IT) oder Shiseido (Beauty-Produkte). Natürlich kann auch der Europa-Anteil reduziert werden oder anstelle eines ETFs auch Einzel-Aktien aus Japan gekauft werden. Möglichkeiten gibt es viele 🙂
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