PROKON Genussrechte – Der Selbstversuch

Es existiert ein aktueller Beitrag aus 2014 zu PROKON

Die PROKON Unternehmensgruppe aus Itzehoe, die im Bereich der erneuerbaren Energien wie Windenergie, Biogenen Kraftstoffe, Biomasse sowie ab dem 01.01.2013 auch als Stromanbieter tätig ist, bietet seit einigen Jahren Genussrechte mit sehr hohen Zinsversprechen an.

Diese wurden bislang auch immer erfüllt und das Geschäftsjahr 2012 wird wieder mit 8% Zinsen (wie seit 2006) für die Anleger abschließen. Die Zinszahlungen erfolgen halbjährlich und die Grundverzinsung beträgt dabei 6% zuzüglich Überschussbeteiligung. Etwa ein Drittel der Anleger nutzte in diesem Sommer die Option zur Wiederanlage der Zinsen, der Rest lies sich diese auszahlen.

In der Vergangenheit gab es immer wieder negative Meldungen und viel Kritik in den Medien und Fachmagazinen sowie von (vermeintlichen) Finanzexperten. Nicht verwunderlich bei derart hohen Zinsen und da es sich ja um Genussrechte handelte, auch dem hier höheren Risiko als bei Tagesgeldern oder Anleihen.

Sieht man sich aber die Geschäftsberichte der vergangenen Jahre an, so sind die darin angegeben Zahlen auf den ersten Blick nicht abwegig und selbst wenn Teilbereiche des Unternehmen ein Minus machen – in welcher großen Firma ist das denn nicht so? – so gibt es beispielsweise im Bereich der Windparks des Unternehmens eine gesicherte Abnahme und Vergütung des dort erzeugten Stroms dank des „Erneuerbare-Energien-Gesetzes“ (EEG).

Ganz anders sieht das die Financial Times Deutschland in einem Bericht vom Juni diesen Jahres und zweifelt an den Methoden, wie die Gewinne intern verrechnet werden und dass sich das derzeitige Modell langfristig rechnen wird.

Der Selbstversuch

Schon einige Zeit beobachte ich Prokon und dank der vor wenigen Tagen angekündigten und vorgenommenen Änderungen bei einigen Eckpunkten des Angebots sehe ich persönlich das Risiko für eine kleine Investition als geringer an, als von anderen dargestellt. Miesmacher gibt es immer und wer es nicht übertreibt und sich bewusst wird, worauf er sich evtl. einlässt, kann wohl wenig enttäuscht werden.

Daher wage ich den Selbstversuch und werde einige Finanzmittel – was für ein tolles Wort 😉 – investieren und halte euch natürlich über die Entwicklung auf dem Laufenden.

Die Fakten zu den Genussrechten im Kurzüberblick

  • Anlage bereits ab 100 EUR
  • Erhöhung in 1 Cent-Schritten möglich
  • Mindestlaufzeit 6 Monate (früher 36)
  • Kündigungsmöglichkeit: 4 Wochen zum Monatsende (früher 6 Monate zum Jahresende)
  • Zinszahlung: Wahlweise halbjährliche Auszahlung oder automatische Wiederanlage, Wechsel der Option zu den Zinsterminen möglich
  • Zinsertrag: Bisher 6% + Überschuss (max. 4%); ab Q2/2013 Aufhebung der Deckelung, dafür dürfen im Gegenzug bis zu 2,5% für wohltätige Zwecke verwendet werden. Es ist also künftig mit weniger als 8% zu rechnen.
  • Option seitens Prokon zur monatlichen Zinszahlung, abhängig der Inflationsentwicklung
  • Verrechnung der Zinseinnahmen im Zuge des Freistellungsauftrags

Es existieren für Interessenten an einer längerfristigen Anlage auch Genussrechte mit einer Laufzeit zwischen 5 und 10 Jahren. Zu jeweils festen Zinsterminen werden die angesammelten Zinsen der Einlage gut geschrieben (Zinseszins), eine Auszahlung erfolgt erst am Ende der Gesamtlaufzeit.

Der Kurzprospekt ‚PROKON Genussrechte‘ in Form eines PDFs.

Weitere Downloads und Informationen findet Ihr im Downloadbereich der Webseite.

An dieser Stelle noch der obligatorische Hinweis: Zinseinnahmen sind steuerpflichtig und die hier zusammengetragenen Informationen stellen keine Kauf-/Produktempfehlung dar.
Falls jemand bereits Erfahrungen mit Prokon gemacht hat – positiv oder negativ – freue ich mich über Kommentare.


Kommentare

10 Antworten zu „PROKON Genussrechte – Der Selbstversuch“

  1. Zu Selbstversuch könnte ich ein bischen beisteuern.
    Bin mit einem 3stllg.Betrag angefangen(2011) .Zinnsabrechnungen und
    Gutschriften waren in Ordnung.
    Für Alle die mehr als 1600€ an Zinsen gern hätten sollten sich lieber auf dem
    “ Parkett“ austoben.
    Aber Achtung : Nicht auf die Schn……. fallen ist da nicht Garantiert.
    Ach ja,noch ein Wort zu Banken(sollte man drüber nachdenken):
    Zinnsgutschrift Sparbuch : 0,9% und dann : Überziehungszinsen Giro 17,5%

    Und dann sage ich nur noch eins:
    Die,machen sich keine Sorgen um unser Geld solange es bei Ihnen liegt,
    nur
    wenn wir es „abtransportieren“ fangen die „Jungs und Mädels“ an zu schwitzen

    Risiko ist etwas was über uns alle schwebt.

  2. Manfred

    Schon lange Prokonkunde- mit Erfolg, mit höherem 5 stelligem Betrag, den ich nach 3 Jahren !! Laufzeit reduzierte. Problem ist der zu geringe Preis für Wind
    im Vergleich zu den Dachfuzzis !

  3. Burkhard

    Habe schon lange Genussrechte von Prokon: Alles gut! Das Konzept kann ich nachvollziehen, ebenso die Kritik der Banken, die an Prokon nicht verdienen können. Schade ist nur, dass sich übervorsichtige Anleger leicht verunsichern lassen mit Aussagen wie: „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass …“. Ich werde Prokon treu bleiben. Die Geldanlage halte ich für umweltfreundlich, sozial, sicher und zugleich ertragreich.

  4. die medien haben die unsicheren anlagen verrückt gemacht, PROGON ist eine sichere anlage, die banken sind neidisch, dass sie nicht an dem gewinn beteiligt sind, viele sparen haben ihre sparbücher geplündert, jedenfalls lasse ich mein geld stehen , durch eine bank habe ich geld verloren, es wird nicht schlimmer, man muß unbedingt vertrauen zu PROKON haben!!

  5. Michael Müller

    Am 13.12.2013 kam noch folgende Aussage der Geschäftsführung: PROKON ist nicht insolvent und steht auch nicht an der Schwelle zur Insolvenz.

    Keinen Monat später …

    Gier frisst Hirn

  6. Herbert

    Prokon hat Insolvenz angemeldet.

    Mal sehen, wie das ausgeht.

  7. Ich hatte über 100T€ in Prokon investiert, da mich einige Fakten überzeugten wie z. B.:staatlich garantierter Umsatz hinsichtlich Menge und Preis (Welches Unternehmen sonst hat diesen Vorteil?); Deckung des Kapitals durch Sachwerte wie Windparks, Fabriken, Wald usw., die wegen der geförderten Nachfrage nach erneuerbaren Energien einen relativ stabilen Marktwert haben dürften (auch im evl. Insolvenzfall); faktisch keine Nachrangigkeit, da der Finanzierungsanteil der Banken marginal (m.E.unter 5%) ist; deshalb auch kaum Mitspracherecht von Banken; nach meinem Empfinden transparente Unternehmensführung.
    Verunsichert durch Kritik aus Medien und Fachpresse, die mir wie „Rufmord“ erschienen, und wegen der nicht vorgelegten attestierten Bilanz u. GuV 2012 habe ich vorsorglich, aber mit Bedauern im August 2013 gekündigt und meine Einlage sowie 8% Zinsen Anfang September vor Ablauf der Kündigungsfrist erhalten. (dabei bin ich davon ausgegangen, dass die Medien jemand in die Knie zwingen können, der ansonsten stabil war. (siehe Wulf ! )
    Folgende Fragen drängen sich auf:
    1. wer hat Interesse am Scheitern von Prokon ? Banken, Konkurrenten in der gesamten Energiebranche, …(Qui bono?
    2. hat Prokon Fehler gemacht ? Ich meine ja: zum einen der etwas unglückliche Umgang mit den Medien (Unterschätzung deren Macht!), zum anderen vermute ich, dass Prokon zu schnell wachsen wollte und dies auch ist. Dadurch stand den ertragliefernden fertigen Anlagen eine zu große Menge neu investierten Kapitals mit entsprechender Gewinnerwartung gegenüber, die jetzt nicht mehr aus dem lfd. Gewinn bedient werden konnte; deshalb der Vorgriff auf künftig zu erwartende Gewinne. Das Problem hätte gelindert werden können, wenn Prokon nur die zugesicherten 6% Zinsen gezahlt hätte.
    Ausblick: Durch den Verkauf einiger Anlagen zu marktgerechten Verkehrswerte (die wegen der objektiven Nachfrage und das bereits geäußerte Kaufinteresse realisierbar sein sollten) kann die Liquiditätslücke sicherlich schnell geschlossen werden. Ich vermute auch, dass deshalb einige Kündigungen zurückgenommen werden, was das Liquiditätsziel noch schneller erreichen ließe (denn eine Zinserwartung von 6%…8% ist z.Z.sehr lukrativ).
    Die Medienschelte war und ist m.E. in Teilen völlig überzogen, z.B.hinsichtlich des „drohenden Totalverlustes“,der wegen der minimalen Nachrangigkeit und des werthaltigen Anlagevermögens ziemlich ausgeschlossen ist. Beim Argument des fehlenden Mitspracherechtes der Genussrechtsinhaber wird Unterschlagen, dass dies für den Kleinanlager in Aktien genauso wenig existiert.
    Fazit: keine unnötige Panik, etwas Geduld und vorallem: viele Anwälte wollen jetzt an Euer restliches Geld.
    Ich warte auf den Zeitpunkt, wo Prokon wieder eine lukrative und relativ sichere Anlage sein wird. Dann steige ich bestimmt wieder ein.
    Prokonund den noch investirten Anlegern wünsche ich eine schnelle Liquiditätssicherung und Korrektur der begangenen Fehler !
    G.Ott

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